Nach der Pandemie nahmen die eingeschränkten Aktivitäten wieder Fahrt auf. Die Studierenden trafen sich wieder regelmäßig und erfüllten unser altes Haus wieder mit Leben.
Auch die Belegung der Zimmer war fast vollständig, der Mittagstisch gut besucht. Drei Stipendien konnten vergeben werden, was auch ein Zeichen für den wieder angelaufenen Studienbetrieb zu werten war.
Energieverbrauch
Der Förderschwerpunkt lag auf der Verbesserung der Energieeffizienz und die mit dem Energieberater erarbeiteten Maßnahmen wurden umgesetzt. Da die Nordfassade als einzige noch ungedämmt war, wurde hier angesetzt. Ein Förderantrag für die Fassadendämmung wurde bei der BAFA eingereicht und positiv beschieden.
Wegen der Engpässe bei der Holzbeschaffung begannen die Arbeiten erst im Oktober 2023 und umfassten die Holz- und Dämmarbeiten, die nach 3 Wochen abgeschlossen wurden. Dabei wurde festgestellt, dass der Vorbau über dem Kücheneingang nicht mehr zu gebrauchen war, da die tragenden Hölzer angefault waren. Nach den alten Maßen und unter Einhaltung des Denkmalschutzes wurde der Vorbau neu hergestellt und eingelagert, da vor der Montage die Malerarbeiten an der Fassade erst abzuschließen waren. Über den Winter ruhte die eingerüstete Baustelle.
Erst im April 2024 ließ das Wetter die Malerarbeiten zu und der neue Vorbau wurde wieder errichtet.
Der Gasverbrauch konnte um 5.000kWh reduziert werden, was auf die vor dem Winter eingebaute Dämmung der Nordfassade zurückzuführen war. Weiterhin hat sich die Heizungssteuerung durch Smart-Home-Technik bewährt, die nun auch die Heizkörper der obersten Etage regelt. Seit Beginn der Dämmarbeiten an Dach und Fassaden konnte in 25 Jahren der Energieverbrauch von 126 auf 80tkWh pro Jahr gesenkt werden.
Beim Stromverbrauch können wir auch auf die erreichten Einsparungen stolz sein. Durch konsequentes Umstellen auf verbrauchsarme Geräte und den Austausch aller Glühlampen auf LED-Technik sank der Verbrauch von 24tkWh auf 10tkWh! Das war zwar nicht ganz billig, hat sich aber unter dem Aspekt der steigenden Stromkosten gelohnt.
Im Außenbereich mussten wir uns von einer weiteren Fichte links der Einfahrt verabschieden, die im Januar von einem Sturm auf halber Höhe abgebrochen wurde und fast die gerade sanierte Fassade beschädigt hätte. Glück gehabt… In der Umfriedung unseres Grundstücks mussten 4 Zaunelemente erneuert und einige verkümmerte Eiben ersetzt werden, die im extrem trockenen Sommer 2023 eingegangen waren. Aus dem gleichen Grund mussten auch 6 frisch gepflanzte Douglasien ersetzt werden, die sich in 2024 gut entwickelt haben. Das typisch Oberharzer Wetter macht uns also weiterhin zu schaffen.
Im April wurde bei turnusmäßigen Wahlen ein neues Präsidium gewählt, das dem langjährigen Gründungspräsidenten Dr.-Ing. Peter C. W. Stephan nachfolgt.
Von der Covid 19-Pandemie war die Arbeit der Stiftung im gesamte Berichtszeitraum stark betroffen. Kurz nach der noch in Präsenz stattgefundenen Sitzung von Präsidium und Rat am 20.02.2020 traten die Logdown-Maßnahmen in Kraft, die TU Clausthal stellte den Vorlesungsbetrieb im Sommersemester vollständig ein und bot nur noch Online-Lehre an, die von jedem Ort der Welt abrufbar war. Die Studierenden zogen sich in die heimatliche Sicherheit bei „Muttern“ zurück und warteten ab.
Um den Betrieb auf dem Haus nicht vollständig zum Erliegen zu bringen, wurde ein Hygiene-Konzept entwickelt, das erforderliche Equipment und die Verbrauchsmaterialien zum Schutz angeschafft. (Lotions-Spender, Masken, Handtücher etc.) Das Personal wurde eingewiesen, die Maßnahmen durch tägliche Desinfektionsmaßnahmen zu unterstützen.
Die Anzahl der Mieter auf dem Stiftungshaus halbierte sich, ebenso die Teilnahme am geförderten Mittagstisch, sodass die Köchin für 6 Monate in Dauerkurzarbeit geschickt wurde.
Entsprechend gingen die Ausgaben für einige Zwecke (Seminare, Exkursionen, Tutorien etc.) stark zurück, boten jedoch auch die Gelegenheit, Arbeiten im Haus in den Focus zu nehmen. So wurden das abgenutzte Parkett im Erdgeschoss saniert, die schweren Vorhänge gereinigt und ausgebessert, der Kältekompressor im Kühlkeller erneuert, die Umwälzpumpe der Heizung ausgetauscht, alle leerstehenden Zimmer renoviert und mit einem Standard-Mobiliar ausgestattet, um die Attraktivität zu erhöhen.
Die straßenseitige Fassade bedurfte eines neuen Anstrichs, obwohl erst 14 Jahre Standzeit vergangen waren.
Der im Harz besonders fleißige Borkenkäfer beendete 4 ausgewachsenen Fichten auf unserem Grundstück das 60jährige Leben.
Erst mit dem Wintersemester verbesserte sich die Lage etwas, da die möblierten und renovierten Zimmer 5 neue Mieter fanden, obwohl der Lehrbetrieb der TU weiterhin online stattfand.
Energiekrise
Bereits zum Ende des Jahres 2020 begannen die Energiepreise zu steigen, die Lage spitzte sich innerhalb weniger Monate drastisch zu und verdoppelten oder verdreifachten sich sogar mit dem Angriff Russlands auf die Ukraine.
Es wurden Kontakte zu Energieberatern aufgenommen, um erste Überlegungen für eine Kostenminderung anzustellen. Dabei kamen alle Verfahren der Gewinnung regenerativer Energien im Oberharz hinsichtlich ihrer Machbarkeit und Wirkung zur Sprache.
Unstrittig war die Dämmung der terrassenseitigen Fassade, die weitere Energieeinsparungen erwarten ließ. Die für den Sommer geplanten Arbeiten verzögerten sich aufgrund der Holzknappheit auf dem Markt sodass die abschließenden Malerarbeiten erst im Frühjahr 2022 erledigt werden konnten.
Die Corona-Pandemie überschattete das gesamte Jahr 2021 hinsichtlich Lehrbetrieb der TU und studentischer Präsenz.
Die Stiftung organisierte deshalb eine Impfkampagne in Zusammenarbeit mit einem Clausthaler Mediziner mit dem Impfstoff von Biontec, an der alle Hausbewohner, die Beschäftigten der Stiftung als auch wissenschaftliche Mitarbeiter der Hochschule teilnahmen.
Trotz dieser Schutzmaßnahmen waren die Meldungen zu Seminaren und Exkursionen nicht in ausreichender Zahl gegeben, sodass auch im 2021 davon Abstand genommen werden musste.
Stattdessen wurde eine Pflanzaktion im Herbst durchgeführt und 25 neue Douglasien sowie eine Eiebenhecke an der Grundstücksgrenze dort gesetzt, wo die gefällten Fichten den Zaun extrem beschädigt hatten.
Als die Suche nach einem, für Denkmäler zugelassenen Energieberater Erfolg hatte, wurde Herr Matthias Cortnum aus Einbeck als Berater unter Vertrag genommen, um der Stiftung bei den notwendigen Schritten zu begleiten. Zwei Lösungsansätze wurden herausgearbeitet und Angebote eingeholt:
Eine zusätzliche Biomasseheizung, die je nach Brennstoffpreisen zur bestehenden Gasheizung betrieben könnte und die Erneuerung der Nordfassade mit Dämmung.
Da die längerfristige Preisentwicklung von Gas und Pellets in den Sternen steht. Wird zunächst die Fassade für 70.000€ abzgl. 15% Zuschuss der BAFA in Angriff genommen und in 2023 umgesetzt. Die erforderlichen Mittel dafür sind vorhanden, da durch ausgesetzte Fördermaßnahmen in anderen Zwecken Geld eingespart wurde.
In Rücksprache mit dem FA Goslar, wurde der Aufbau einer Rücklage im Zweckbetrieb verzichtet und die Mittel am Ende 2022 nach 23 verschoben. Die Aufträge sind inzwischen vergeben.
Online-Arbeit während der Pandemie
Gemäß einer Ausnahmeregelung § 32 (BGB) wurden alle notwendigen Sitzungen der Gremien im Berichtszeitraum online oder später als Hybridsitzungen durchgeführt. Dazu gehörte auch die Prüfung aller Kassen des Zweckbetriebs und der Vermögensverwaltung, die von den gewählten Kassenprüfern vorgenommen wurden. die Prüftestate wurden vom Vorsitzenden des Stiftungsrates zusammengeführt und dienten im Jahresrhythmus der Entlastung von Vorstand und Amtsträgern.